17. März 2013

[Rezension] Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier



Titel: Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten
Autor: Kerstin Gier
Seiten: 345
Preis: 15,99 Euro
Verlag: Arena
Teil einer Reihe? Ja

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Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16 jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Das man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!



Eigentlich habe ich mich immer geweigert dieses Buch zu lesen, da ich den Hype überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Eine Zeitreise-Geschichte klang todlangweilig für mich und der Inhalt konnte mich auch nie so richtig überzeugen. Zudem kommt, dass ich das Cover, ehrlich gestanden, schrecklich finde. Ja ja, ich weiß, dass ihr es alle super gelungen und wunderschön findet, doch ich sehe darin ein Kinderbilderbuch in mädchenhaften rosa. Nach dieser Gestaltung zu urteilen, hätte ich eine kitschige Liebesgeschichte erwartet, keine Spannung und absolut kein Lesevergnügen. Das hört sich alles ziemlich hart an, doch im Endeffekt war es gut das ich so gedachte habe, denn somit konnte mich dieses "Rubinrot" nur noch mehr begeistern. Das Cover finde ich aus jetziger Sicht zwar immer noch schrecklich, doch es zählen ja bekanntlich die inneren Werte!

Wie gesagt klang die Geschichte für mich nicht allzu vielversprechend, doch sie konnte mich wirklich überraschen. Die Zeitreisen waren doch nicht so langweilig wie erwartet und es kam sogar an den ein oder anderen Stellen Spannung auf. Zwar merkt man "Rubinrot" deutlich an, dass es ein erster Teil ist und erstmal nur in die Geschichte hineinführen soll, doch er hatte trotzdem etwas tolles an sich. Die Handlung zog einen sofort in den Bann, was dieses Buch zu einem kurzweiligen Genuss machte. Es ist einer dieser Romane, die man in die Hand nimmt und bis zur letzten Seite nicht beiseite legen möchte. Diese zarte Liebesgeschichte zwischen Gwendolyn und Gideon (obwohl man es wirklich noch nicht eine "Liebesgeschichte" nennen kann), war sehr süß und total jugendhaft, was mir positiv auffiel. Es war nicht eine dieser unrealistischen Fälle in denen die beiden sich sahen und sofort wussten das sie für einander bestimmt sind! Der Schreibstil von Kerstin Gier ist einfach herrlich. Endlich kann ich nachvollziehen was alle immer von ihr geschwärmt haben. Er ist leicht und trotzdem nicht "billig", wenn ihr versteht was ich meine. Sie erschafft diese düstere Atmosphäre,  baut aber trotzdem einen gewissen Witz ein um jede Situation aufzulockern. 

Die Charaktere wirkten auf mich sehr authentisch und charakterstark. Sie sind interessant und sympatisch. Gwen war ein junges unschuldiges Mädchen, die viel zu überfordert mit ihrer neuen Aufgabe ist, was sie glaubhaft wirken lässt. Auch Gideon konnte man auf Anhieb gut nachvollziehen. Er erwartet seit Jahren, dass Charlotte an seiner Seite kämpfen wird und von einer Sekunde auf die andere steht da ein unwissendes anderes Mädchen, welches diese Aufgabe übernehmen soll. Da ist es doch nur logisch, dass er nicht begeistert von dieser Veränderung ist. Doch bald kann er sich auch in Gwendolyn hineinversetzten und wird nachsichtiger mit ihr. Er sollte wohl wie ein arroganter Schnösel rüberkommen, aber das tat er für mich nie. Mir war von Anfang an klar, dass er gar nicht so ein selbstverliebter Junge sein kann und meine Vermutung hat sich bestätigt. Leslie war allerdings mein Lieblingscharakter in diesem Buch, da sie immer an Gwen glaubt und ihr in allen Situationen mit Rat und Tat zur Seite steht, auch wenn es manchmal etwas zu viel des Guten ist. Sie ist absolut liebenswert und jeder würde sich so eine beste Freundin wie sie wünschen. Auch James sollte man nicht vergessen. Er ist der durchgeknallte Geist, der Gwen immer wieder zulabert, aber man muss ihn einfach mögen. Die Handlungen der Charaktere und der Verlauf der Geschichte sind sehr vorhersehbar, dennoch konnten sie mich überzeugen.



Eine wunderbare Zeitreise Geschichte. Ich habe in diesem Buch Kerstin Gier´s Schreibstil kennen und lieben gelernt und werde mir auf jeden Fall weiterer Werke von ihr zulegen. Die Charaktere waren authentisch und haben nachvollziehbar gehandelt, wobei ich Leslie und James besonders toll fand. Die Handlung war zwar sehr vorhersehbar, jedoch tat es der Geschichte keinen Abbruch. Man merkt das es sich um einen Auftakt einer Trilogie handelt, denn das Potenzial wurde noch nicht vollends ausgeschöpft. Es kommt in diesem Band erst langsam ins rollen und es ist noch nicht so viel passiert, doch ich denke das wird sich im nächsten Band ändern. Nachdem ich "Rubinrot" gelesen habe, kann ich den Kinofilm kaum noch abwarten, ebenso wie den zweiten Teil "Saphirblau"!



Reiheninfo:
  1. Rubinrot
  2. Saphirblau
  3. Smaragdgrün 

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    eine schöne Rezension. Mir hat der zweite Teil sogar noch besser gefallen - wobei mich der aktuelle Trailer zur Verfilmung leider weniger anspricht - irgendwie habe ich mir die Charaktere anders vorgestellt.
    Aktuell lese ich ebenfalls wieder ein Zeitreise-Buch: den zweiten Teil "Zeitenzauber: Die goldenen Brücke" - eine Reihe die mir persönlich (wenn der zweite Teil auch weiterhin so gut ist) noch etwas besser gefällt als die Edelstein-Trilogie.

    Ich wünsche dir aber erstmal mit den Fortsetzungen viel Spaß und bin auf deine Rezensionen gespannt.

    Frohe Ostern und liebe Grüße,
    Patricia

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    1. Hallo Patricia,
      jetzt freue ich mich ja noch mehr auf den 2. Teil! Die "Zeitenzauber"-Reihe hatte ich auch schon mal ins Auge gefasst, aber irgendwie habe ich mir eher eine Geschichte für Kinder darunter vorgestellt und das Buch deshalb schnell wieder von der Wunschliste gestrichen...
      Ich wünsche dir auch frohe Ostern!

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