25. September 2012

Award



Ich habe zwar lange keine Awards mehr gepostet, aber dieses Mal war es mir wichtig, weil ich die den Blog, der ihn mir verleiht hat sehr gefallen hat.
Und zwar geht es um WonderfulBookWorld
Wenn ihr mal auf diesem Blog vorbeischaut, dann seht euch unbedingt mal das Bücherregal an!
Es ist wirklich ein wahrer Traum!

Die Regeln:
  • Postet den Award auf eurem Blog
  • Verlinkt den Nominator als kleines Dankeschön
  • Gebt ihn an 5 Blogger weiter (der Blog darf nicht mehr als 200 Leser haben
  • Schreibe diese Regeln auch auf deinen Blog

Ich gebe den Award weiter an:

16. September 2012

[Rezension] Wintermädchen von Laurie Halse Anderson


Titel: Wintermädchen
Autor: Laurie Halse Anderson
Seiten: 368
Preis: 7,99 Euro
Teil einer Reihe? Nein

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In der Silvesternacht leisten die beiden Freundinnen Lia und Cassie einen heiligen Schwur: Sie wollen alles dafür tun, die dünnsten Mädchen der Schule zu sein. Nun ist Cassie tot und für Lia bricht eine Welt zusammen. Doch die Stimmen in ihrem Kopf werden immer lauter. Sie befehlen ihr zu hungern und Lia gehorcht - in ihrem einsamen Kampf gegen sich selbst, ihre Eltern und ihre tote Freundin, die in der Welt der Wintermädchen auf sie wartet. 


Dies ist mein erstes Buch über das Thema Magersucht gewesen. Da ich keinerlei Vorkenntnisse hatte, habe ich mich vor dem lesen sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und mir somit ein nicht sehr kleines Vorwissen dazu geschaffen. Ich habe mir viele Dokumentationen und Erfahrungsberichte über Magersucht und Bulimie angesehen und war schockiert darüber, was diese (zum größten Teil) Mädchen sich da antun. Ich selbst hatte mit zwei Fällen in der Bekanntschaft zu tun, allerdings nie wirklich etwas über die psychische Krankheit erfahren, sondern nur über das körperliche Leiden.

Das Cover des Buches finde ich zwar wirklich schön und auch sehr ansprechend, allerdings weiß ich nicht was es mit der Geschichte zu tun hat. Dies ist leider bei vielen Büchern der Fall, aber solange es wenigstens hübsch aussieht ist mir das auch egal.
Vorneweg muss ich sagen, dass ich mir etwas ganz anderes vorgestellt hatte unter diesem Buch. Ich dachte, dass es nur um das Thema Essstörungen geht, aber ich will euch sagen, dass ihr euch darauf vorbereiten solltet, das auch viel auf die Trauer Bewältigung eingegangen wird, wie hier nach dem Tod von Cassie. Lia spielt allen vor, dass es ihr egal ist, das ihre ehemalige beste Freundin gestorben ist, innerlich frisst sie das aber, im wahrsten Sinne des Wortes, auf. Sie gibt sich selber die Schuld, weil sie nicht an ihr Handy gegangen ist, in der Nacht von Cassies Tod. Cassie wollte sie um Hilfe bitten, aber Lia war nicht dazu bereit ihr diese Hilfe anzubieten und am Schluss ist Cassie gestorben, was nicht passiert wär, wenn Lia ihr geholfen hätte.

Ich finde das in diesem Buch sehr einfühlsam auf die Krankheit eingegangen wird und man merkt, dass die Autorin über ein großes Wissen verfügt. Was ich immer sehr gut fand, waren sie Szenen in denen Lia einen Geruch immer mit einem Essensgeruch in Verbindung gebracht hat. Dies hat wirklich ihre Sehnsucht nach dem Essen herübergebracht und wie sehr sie es will, es sich jedoch immer wenn es soweit ist, verbietet, weil sie sich fett findet. Hinter jeder Sache die sie isst, steht eine Kalorienzahl. Somit kennt der Leser Lias Gedanken, wenn sie Essen sieht oder zu sich nimmt. Außerdem bekommt man mit, dass Lia selber merkt, dass sie krank ist. Wenn sie auf die Waage steigt und 43 Kilo sieht, will sie 41 Kilo. Wenn sie die 41 Kilo erreicht hat, will sie 39. Sie sagt sich selber, dass es nie zu wenig ist und das sie erst zufrieden ist, wenn sie eine 0 auf der Waage sieht, aber weiß, das es niemals dazu kommen wird und dadurch frustriert ist. Sie lügt alle an und wenn ihre Stiefmutter sie wiegt, zieht sie einen Bademantel an, in den sie Geldstücke gelegt hat, sodass er sie ganze 5 Kilo schwerer macht. Diese ganzen kranken Gedanken von ihr, werden so gut beschrieben, dass man als gesunder Leser sie versteht und teilweise auch mit ihr fiebert, dass sie ihre Ziele erreicht, aber gleichzeitig auch über diesen Gedanken schockiert ist. Man versteht richtig was sie durchmacht und da kommen wir zu einem kleinem negativen Punkt: Ich würde dieses Buch ab 16 Jahre empfehlen, weil ich denke das es für jüngere Kinder vielleicht einen Anreiz setzten könnte, es genauso wie Lia zu machen. Nichts zu essen bis man umfällt, alle anzulügen, auch sich selber und sich in etwas total ungesundes hineinzusteigern. 

Die Protagonisten fand ich sehr authentisch, wenn auch manchmal unlogisch handelnd. Lia setzt sich immer durch alle durch und bekommt fast immer was sie will. Man erfährt im Buch, dass sie der eigentliche Grund ist, warum Cassie auch in diese Krankheit geraten ist und das Lia sie förmlich dazu angestiftet hat, was wirklich fatale Folgen hatte. Man ist sauer auf Lia und darauf was sie ihrer besten Freundin angetan hat, aber andererseits versteht man es auch wieder, weil sie einfach nicht alleine mit der Magersucht sein wollte und jemanden an ihrer Seite sich wünschte, der genauso fühlt wie sie. Mein Lieblings Charakter in diesem Buch war allerdings die kleine Emma. Emma ist Lias Stiefschwester und der einzige Grund warum Lia um ihr Leben kämpft und darum die Magersucht zu besiegen. Sie will sich auch in Zukunft noch um Emma kümmern können und immer für sie da sein können.
Jennifer ist Lias Stiefmutter und eigentlich fand ich sie total sympathisch und nett, teilweise war sie aber auch unglaublich unsensibel. Manchmal macht sie sich wirklich Sorgen um Lia und will ihr bei ihrem Weg der Besserung helfen aber dann kommt etwas Wichtigeres dazwischen und Lia muss warten. Außerdem fand ich es total unlogisch, dass die Familie im Keller einen Stepper stehen hatte, auf dem Lia alle Kalorien die sie gegessen hat und noch mehr, wieder abtrainiert.
Warum um zum Teufen merkt das niemand und stellt dieses Ding aus dem Haus?
Das habe ich mich sehr oft gefragt. Ihr Vater und ihre Mutter sind beide sehr beschäftigt mit ihrem Job und verlieren den Überblick über Lias Leben.

Ich bewundere Laurie Halse Anderson für dieses Buch, und denke, dass sie sich wirklich sehr gut über das Thema und alle Fakten rund herum informiert hat. Die Geschichte wirkte authentisch und völlig nachvollziehbar und rief vollkommen verschiedene Gefühle in mir hervor. Auf der einen Seite, versteht man so gut Lias Sorgen und unterstützt sie auf ihrem Weg abzunehmen, ist aber auch schockiert und teilweise echt angeekelt von dieser Krankheit, die ein Leben so zerstören kann.


Ein wirklich gutes Buch über die Themen Magersucht und Trauer Bewältigung. Es ist nachvollziehbar und gut geschrieben, hat authentische Protagonisten und einen gut recherchierten Inhalt. Ich würde es allerdings erst ab 16 empfehlen, da es vorher vielleicht für manche die Krankheit verherrlichen könnte. Außerdem habe ich leider etwas anderes erwartet, trotzdem war ein ein sehr gutes Buch und ich würde es weiterempfehlen.


7. September 2012

[Rezension] Amy On The Summer Road von Morgan Matson


Titel: Amy On The Summer Road
Autor: Morgan Matson
Seiten: 480
Preis: 8,99 Euro
Verlag: cbt
Teil einer Reihe? Nein

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Seit dem Tod ihres Vaters hat sich Amy völlig zurückgezogen. Als ob nicht alles schlimm genug wäre, beschließt ihre Mutter von Kalifornien an die Ostküste zu ziehen, und Amy soll nachkommen … im Auto mit einem wildfremden Jungen! Amy ist verzweifelt. Doch dann steht Roger vor ihr – total süß und irgendwie sympathisch. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und sind sich einig: Amys Mom hat sich für den Trip die langweiligste aller Strecken ausgesucht! Und so begeben sie sich kurzerhand auf eine eigene, wilde Reise kreuz und quer durch die Staaten. Und während Amy noch mit ihrer Vergangenheit kämpft, merkt sie, wie sehr sie diesen Jungen mag ...


Amy On The Summer Road von Morgan Matson war das erste Buch seit langem, dass mich von seiner Gestaltung und Aufmachung her, vollkommen begeistern konnte. Das Cover finde ich zwar ganz hübsch, aber nicht hervorragend. Was allerdings hervorragend ist, ist die liebevolle Gestaltung im inneren des Buches, die so detailreich ist und auf jeden Part der Geschichte perfekt eingeht. Zum einen finden wir in diesem Buch immer wieder Fotos von den Landschaften und Ortschaften vor, die auch in dem Text beschrieben wurden, dadurch kann man sich viel besser ausmalen, wie alles aussieht. Trotzdem wird der Fantasie noch freien Lauf gelassen, da es z.B. keine Fotos von den Charakteren oder anderen wichtigen Sachen gibt. Außerdem finden wir immer wieder Rechnungen aus zahlreichen Diners, Fast Food Läden, Shops, Tankstellen und Hotels vor. Amy führt ein Reise Tagebuch und klebt all die Zettel, Fotos, etc. die sie bekommen/machen in dieses ein. Was mir auch gut gefallen hat, waren die Playlists die ab und zu mal vorkommen. Man kann sich also selber im Internet anhören was die beiden auf ihrer langen Autofahrt so für Musik hören. Leider kann ich euch keine Fotos davon machen, aber schaut einfach mal ein einer Buchhandlung nach dem Buch und schlagt ein paar Seiten auf und sieht sie euch an. Ich bin mir sicher, dass ihr es genauso lieben werdet wie ich es geliebt habe.

Die Geschichte von diesem Buch hört sich, für Leute, die das Buch noch nicht gelesen haben, vielleicht etwas einseitig und langweilig an. Eine Autofahrt über circa 400 Seiten quer durch Amerika. Am Anfang war ich auch erstmal skeptisch, aber schon auf den ersten 100 Seiten wusste ich, dass die beiden vielen zusammen erleben werden. Und so geschah es dann auch. Sie stellen sich immer wieder neuen Aufgaben und sehen sich Städte, Naturpärke, etc. an. Hinzu kommt auch noch der Tot ihres Vaters, der Amy sehr belastet. Sie macht sich immer wieder Vorwürfe und denkt das sie schuld daran ist, als Leser erfährt man jedoch erst am Schluss was wirklich passiert ist und kann richtig mit Amy mittrauern.

Die Protagonisten Amy und Roger habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Amy tat mir schrecklich leid am Anfang, als sie alleine einen Monat in einem Haus lebte, in dem sie vorher glücklich mit ihrem Zwilligsbruder und ihren Eltern war. Als sie Roger kennen lernt, weiß sie nicht wirklich, ob es so toll sein wird, tagelang mit ihm in einem Auto zu verbringen, da sie schwer anderen Leuten vertrauen kann. Roger jedoch macht es ihr sehr leicht und schließlich weiß Amy, dass sie Roger vertrauen kann. Als Leser denkt man sich: Die kommen doch bestimmt zusammen. Aber schließlich wartet man und wartet und wartet und nichts passiert. Wie das dann allerdings ausgeht verrate ich natürlich nicht, auch wenn ich denke, dass ihr es euch schon vorstellen könnt. Auch die anderen Menschen, die man hier kennen lernt, haben mich ganz verzaubert. Zum einen wäre da Bronwyn, die ich super gerne als Freundin hätte. Roger kennt sie schon lange, denn sie studieren zusammen und als sie schließlich Halt am College machen, lernt auch Amy sie kennen. Die beiden haben rein gar nichts gemeinsam, denn Amy ist das schüchterne Mädchen von neben an, die sich zurückzieht und alleine sein will und Bronwyn ist eine Partyqueen. Sie hat eine Art Kaufsucht und geht Amy damit ziemlich auf die Nerven, aber schließlich merkt man, was für einen tollen Charakter sie hat und auch Amy gewinnt sie total lieb.Dann wäre da auch noch Walcott. Eigentlich kennen Amy und Roger ihn erst ein paar Minuten, als er Amy alleine noch mal über den Weg läuft. Es ist seltsam, denn Walcott wird der erste Mensch, dem Amy von ihrem Verlust und von ihren Schuldgefühlen erzählt, was sie noch nicht mal ihrer besten Freundin gesagt hat. Es ist verständnisvoll und hilft ihr ein wenig weiter. Und als letztes gibt es noch Lucien. Was für eine Rolle er hat, kann ich leider nicht sagen, da ich sonst zu viel von der Geschichte vorweg nehmen würde. Aber Lucien ist ein herzensguter Mensch. Auch er hilft Amy und mit ihm überwindet sie ihre Ängste. Alle Charaktere in diesem Buch sind himmlich (außer Hadley...) und man wird sie nicht so schnell vergessen.

Der Schreibstil ist wunderschön, denn trotz der vielen Landschaften die die beiden passieren, wird nie groß ausgeschweift, vobei man aber trotzdem erfährt wie es dort aussieht. Morgan Matson kennt sich selber sehr gut mit Road Trips aus, denn sie selber hat schon einige quer durch Amerika unternommen, was man in diesem Buch auch merkt. Man hat als Leser das Gefühl, dass man gerade mitten im Naturschutzgebiet ist oder in Wüstenabschnitten. Sobald die Autorin noch ein Buch schreibt, werde ich die erste (hoffentlich...) sein, die es lesen wird!


Dieses Buch konnte mich so begeistern, dass ich sogar so weit gehen würde un es mein bisheriges Jahrenhighlight nennen würde. Die liebevolle Gestalltung der Seiten, die humorvolle und dennoch traurige, spannende Geschichte, die emotionalen tollen Charaktere und der Schreibstil, bei dem man das Gefühl hat selber sich auf einem Road Trip zu befinden, haben dieses Buch für mich perfekt gemacht. Bitte, wenn ihr noch überlegt habt, es euch zu kaufen, dann tut es spätestens jetzt, es lohnt sich wirklich.