Titel: Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herz
Autor: Kimberly Derting
Seiten: 368
Preis: 17,99 Euro
Verlag: Egmont INK
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In dem von Aufständen erschütterten Königreich Ludania bestimmt die Zugehörigkeit zu einer Klasse, welche Sprache du sprichst – oder verstehst. Wenn du vergisst, wo dein Platz ist, kennen die Gesetze der Königin keine Gnade. Allein auf den Blickkontakt mit gesellschaftlich Höhergestellten steht der Tod. Die siebzehnjährige Charlaina – kurz Charlie – versteht alle Sprachen, jeden Dialekt. Eine gefährliche Fähigkeit, die sie schon ihr ganzes Leben lang verstecken muss. Nur in den illegalen Clubs im Untergrund der Stadt kann sie das für kurze Zeit vergessen. Dort trifft sie den geheimnisvollen Max, der eine Sprache spricht, die Charlie noch nie gehört hat, und der beinahe ihr Geheimnis entdeckt. Und als die Rebellen die Stadt schließlich überrennen, ist er es, der erkennt, dass Charlie der Schlüssel für ihren Sieg sein könnte. Doch für wen wird Max sich entscheiden, für das Mädchen, das ihn fasziniert, oder für seine Königin?
Ich muss zugeben, dass dieses Buch echt lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher lag. Das kann ich auch eigentlich gar nicht begründen, denn Kimberly Derting konnte mich schon mit ihrer "Bodyfinder" Reihe begeistern und ich wollte unbedingt auch ein anderes Werk von ihr lesen. Wahrscheinlich habe ich so lange gezögert, weil ich mir einfach gar nichts unter der Kurzbeschreibung vorstellen konnte. Ich wusste das es sich um eine Dystopie handelt, aber irgendwie fand ich das die Kurzbeschreibung eher die Atmosphäre des Mittelalters oder einer anderen längst vergangenen Zeit verbreitet. Aber es war ein Rezensionsexemplar und schon peinlich genug, dass ich es fast 10 Monate liegen hatte, da musste es nun unbedingt gelesen werden und ich habe es keineswegs bereut!
Als erstes möchte ich auf die Aufmachung und den Titel des Buches eingehen. Den Titel fand ich zu Beginn etwas verwirrend, also möchte ich euch den kurz erklären. "Dark Queen" ist ja ziemlich eindeutig. Es geht um die böse "dunkle" Königin, die ihr Reich unterdrückt und in Klassen unterteilt. "Schwarze Seele, schneeweißes Herz" sagt etwas über den Geist aus, der von Königin zu Königin weitergegeben wird. Denn die Königin wird nicht gleich böse geboren, sondern bekommt die schwarze Seele von der Mutter übertragen, welche bei dem Vorgang stirbt und ihrer Tochter das Reich überlässt. Schneeweißes Herz heißt, dass die Königin also nicht immer böse war und im Grunde genommen ein gutes Herz hat, was allerdings egal ist, denn die böse Seele unterdrückt die guten Gefühle.
Die Aufmachung finde ich wie immer beim Egmont INK Verlag einfach wunderschön. Auch wenn man den Schutzumschlag abnimmt, sieht das Buch noch toll aus. Ebenso ist die innere Gestaltung ist mal wieder bezaubernd.
Die Handlung fand ich wirklich gut und so etwas hatte ich auch noch nie zuvor in einer Dystopie gelesen. Es ist nicht diese typische perfekte neue Welt wie in anderen Romanen, sondern einfach anders. Die Menschen sind in Klassen eingeteilt, wie man es schon gewohnt ist, aber die niedrigeren Klassen werden wirklich unterdrückt von den höheren. Außerdem kann man sich seine Klasse nicht aussuchen, man wird einfach in sie hineingeboren. Bis dorthin läuft es ja noch ab wie in jeder 08/15 Dystopie, doch nun kommt der spannende Aspekt der Sprachen hinzu. Es gibt die Universalsprache Englaise, die wie bei uns englisch im Prinzip ist, und dann noch einzelne Sprachen, die nur von Mitgliedern der bestimmten Klasse gesprochen werden. Sobald jemand aus einer niedrigen Klasse einem höheren beim reden seiner eigenen Sprache anguckt, wird es bestraft und das nicht so gerade sanft. Täglich werden Menschen mitten auf dem Marktplatz hingerichtet und Zuschauer erfreuen sich noch daran. Außerdem möchte ich noch sagen, dass diese Gesellschaft keine High Tech Gesellschaft ist, sondern die Wellt erinnert tatsächlich, wie ich es mir schon vorher gedacht habe, an das Mittelalter. Es gibt kaum Autos (nur für die ganz reichen Leute) und die Häuser sind heruntergekommen. Unsere Protagonistin Charlie lebt in der Klasse der Handelsleute, was nicht gut ist, aber auch nicht schlecht. Sie besitzen ihre eigene Sprache und dürfen auch nur diese können, doch Charlie verfügt über die Gabe, oder auch den Fluch (wie man es sehen mag), dass sie alle Sprachen versteht und sprechen kann ohne sie jemals gelernt zu haben. Dies bringt natürlich viele Schwierigkeiten mit sich und sie muss ihrer Gabe unterdrücken. Die Geschichte war toll erzählt und teils auch wirklich überraschend, aber ich muss zugeben, dass das Ende für mich ziemlich vorhersehbar war, doch trotzdem war es durchaus spannend und mitreißend.
Die Protagonistin Charlie hat mir recht gut gefallen, auch wenn sie manchmal meiner Meinung nach zu naiv gehandelt hat und damit mir ein wenig genervt hat. Außerdem hat sie ein Problem Vertrauen auszubauen. Dennoch war sie wirklich ein sympatischer Charakter, da sie für ihre Freunde und Familie einsteht und alles dafür tun würde, dass es ihnen gut geht. Brooklyn ist Charlies beste Freundin. Sie ist auch ein ziemlich nerviges junges Mädchen, aber doch auf ihre Art liebevoll. Sie hat mich von allen am meisten in diesem Buch überrascht und ich war am Ende begeistert von ihrer Art und Lebensenergie. Max war auch ein wirklich sympatischer junger Mann. Charlie lernt ihn in einer Disco kennen und vertraut ihm nicht wirklich, doch mit der Zeit ergibt sich ein wenig mehr als Freundschaft zwischen den beiden. Doch die kleine Romanze ist gar nicht so ein wichtiger Bestandteil des Buches, aber ich fand sie trotzdem genau richtig eingebaut, dass hier auch noch ein wenig Spannung erzeugt wurde, ob es mit den beiden nun klappen würde oder auch eher nicht. Mit dieser Aufzählung könnte ich immer so weiter machen, da viele Menschen um die es in diesem Buch geht einfach toll sind. Zum Beispiel auch Aaron, Charlies Eltern, Xander, Eden und Sydney. Aber besonders hervorheben möchte ich noch einmal Charlies kleine Schwester. Das kleine vierjährige Mädchen war einfach nur goldig und auch auf ihre Art etwas Besonderes, denn sie besitzt ebenso Gaben wie Charlie, nur kann sie nicht Sprachen erkennen sondern andere Dinge, aber die solltet ihr selber herausfinden.
Kimberly Dertings Schreibstil war natürlich genauso wie erwartet ebenso gut wie in den "Bodyfinder" Büchern schon. Er ist schlicht, einfach ohne viele Umschreibungen. Kurz, ganz genau so wie ich es mag. Ich hasse große Landschaftsbeschreibungen und diese kommen in diesem Buch nur vor, wenn es wirklich notwendig ist.
Eine sehr gute Dystopie mit einer mal etwas anderen Geschichte. Zwar konnte das Buch mich nicht unbedingt überraschen, aber dennoch ist es wirklich weiter zu empfehlen. Die Protagonisten waren sympatisch, wenn auch etwas naiv. Der Schreibstil ist einfach nicht zu toppen, halt einfach Kimberly Derting.
Vielen Dank an den Egmont INK Verlag für die freundliche
Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Reiheninfo:
- Dunkle Seele, schneeweißes Herz
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