17. November 2012

[Rezension] Slide - Durch die Augen eines Mörders von Jill Hathaway



Titel: Slide - Durch die Augen eines Mörders
Autor: Jill Hathaway
Seiten: 320
Preis: 16,99 Euro
Verlag: FJB
Teil einer Reihe? Nein

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Die sechzehnjährige Vee hat Narkolepsie. Und wenn es nicht schon genug wäre, plötzlich in der Schule, im Kino oder bei Freunden einfach einzuschlafen, wandert Vees wache Seele während des Schlafens in den Körper eines anderen. Vee sieht, was diese Person gerade sieht – ohne deren Taten beeinflussen zu können. Doch noch nie war es so grausam wie in dieser Nacht: Sie sieht durch die Augen eines Mörders. Und sie kennt das Opfer: Es ist Sophie, die beste Freundin ihrer Schwester Mattie. Für die Polizei sieht es aus wie Selbstmord, nur Vee kennt die schreckliche Wahrheit, und sie begreift schnell, dass auch Mattie in Gefahr schwebt. Nur – wie soll sie herausfinden, in wessen Körper sie war? 



Normalerweise bin ich ja gar kein Fan von Frauengesichtern auf Buch Covern, doch irgendwie fand ich dieses trotzdem total klasse. Wie dieses hübsche Gesicht sich in Scherben auflöst, passt auch noch zum Inhalt des Buches, wenn Vee wandert. Allerdings hat die Frau auf dem Cover nicht pinke Haare, so wie unsere Protagonistin hier.

Die Handlung des Buches fand ich genial und ich hatte wirklich hohe Erwartungen an das Erstlingswerk von Jill Hathaway, jedoch fand ich die Umsetzung nicht ganz so gelungen. Die Geschichte hatte so viel Potenzial, dass auch teilweise genutzt , jedoch nicht völlig ausgeschöpft wurde. Für meinen Geschmack war es ein wenig "too much" an Traurigkeit, die hier ausgelöst wurde. Denn der Leser hat einfach das Gefühl, dass alles was schief gehen kann, hier auch tatsächlich schief geht. Erst stirbt die Mutter der Protagonistinnen und schließlich auch noch total viele Freunde von ihnen. Man denkt echt, dass man sich in einem Familiendrama befindet, da der Vater anscheinend auch keine Ahnung von einer guten Erziehung hat und alle die sterben können auch irgendwie gestorben sind. Trotz alle dem möchte ich das ganze auch nicht vollkommen schlecht reden, denn wie gesagt, die Idee an sich war wirklich top, dass Vee im Schlaf in die Körper anderer Menschen wandeln kann, sobald sie etwas von diesen berührt hat. Sie sieht alles aus deren Sicht, kann ihre Taten aber nicht beeinflussen. Auch fand ich gut, dass in diesem Buch viele Problemthemen behandelt werden. Über allem steht natürlich der Tod, aber auch Sachen wie vernachlässigte Kinder, Affären, Mobbing, Teenager Schwangerschaften, Vergewaltigung und Magersucht, damit ist doch die gesamte Bandbreite an Themen, die man behandeln kann, abgedeckt.

Die Protagonisten haben mir teilweise gut gefallen und teilweise haben sie mich auch genervt. Vee ist an sich ein total liebes Mädchen, dass Aufmerksamkeit benötigt, weil sie diese von ihrem Vater zu wenig bekommt. Sie gehörte einmal zu den beliebten Mädchen der Schule, jedoch war dies nach einem schlimmen Vorfall nicht mehr so. Nun zieht sie sich zurück und färbt sich die Haare pink um sich von der Menge abzuheben. Ihre Schwester Mattie ist das genaue Gegenteil: Sie ist zwar erst 14 Jahre alt, jedoch eine sehr beliebte Cheerleaderin, die sich nun mit Vees alten Freundinnen abgibt. Sophie ist ihre beste Freundin, sowie die zickige Amber. Doch Amber und Mattie sind sauer auf Sophie und machen einen wirklich dummen Fehler, woraufhin Sophie angeblich Selbstmord begeht. Die beiden kommen mit ihrer "Schuld" nicht klar, lösen ihre Probleme aber auf unterschiedliche Art und Weise. Am sympathischsten fand ich Rollins, Vees besten Freund, seit ihrem Dasein als Außenseiterin. Rollins ist ein Bad Boy und sehr einfühlsam. Die Freundschaft zu Vee steht zwar einige Male auf der Kippe doch irgendwie raufen sie sich immer wieder zusammen.

Den Schreibstil fand ich wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Autorin verpackt ihre Geschichte in sehr kurze und abgehackte Sätze, die teilweise wirklich den Lesefluss stören. Allerdings konnte ich das Buch trotzdem innerhalb von wenigen Tagen lesen und im Endeffekt fand ich es gar nicht so schlecht, auch wenn es etwas Anderes war.



Ein nettes Jugendbuch, mit einer allerdings sehr traurigen Geschichte und nicht vollends überzeugenden Charakteren. Der Schreibstil ist Gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, geht es auch. Insgesamt hat mich das Buch sehr melancholisch gestimmt, aber ich fand es auf keinen Fall schlecht. Daher gute 3 von 5 Sternen von mir.


Vielen Dank an den FJB Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

2 Kommentare:

  1. Mich spricht das Buch nicht so an,weil ich nicht gerne Krimis lese.
    Jedenfalls vermittelt die Kurzbescvhreibung das.

    LG May

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    1. Ich lese auch nicht gerne Krimis, aber für solche "Jugendthriller" mache ich doch eine Ausnahme :)
      Bei diesem Buch steht der Krimi aber nicht so im Vordergrund.

      GLG Jana

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