18. August 2011

[Rezension] Ashes Ashes von Jo Treggiari




Titel: Ashes Ashes
Autor: Jo Treggiari
Seiten: 400
Preis: 16,95 Euro
Verlag: ArsEdition
Teil einer Reihe? Nein

Hier bei Amazon kaufen


Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein. Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?


Kennt ihr das wenn ihr ein Buch zuklappt und nicht so richtig wisst, was ihr davon halten sollt? Bei mir kommt das nicht sehr oft vor, doch dieses Buch war eine Ausnahme. Aber fangen wir mal mit den Sachen um das Buch herum an. Mir ist ein bisschen übel aufgestoßen, das der Buchrückentext viel zu viel verrät. Am Anfang weiß man noch gar nicht, dass Lucy etwas Besonders ist, doch durch die Beschreibung wartet man immer auf die Aufklärung, die leider erst ganz am Schluss kommt. Außerdem muss ich euch einen Rat geben: Lest auf gar keinen Fall die Titel der Kapitel vorne im Buch. Sonst wisst ihr schon was da noch alles passiert .Wenn wir schon mal dabei sind, es gibt 21 Kapitel und einen Epilog.

Der Schreibstil der Autorin gehört für mich zu den positiven Aspekten des Buches. Es ist einfach und es lässt sich schnell lesen. Ich habe die ersten 200 Seiten in nur 2 Stunden Zugfahrt gelesen und da ich dort immer sehr schnell abgelenkt werde bedeutet das schon was. Und wenn wir bei den positiven Punkten sind sage ich auch gleich nochmal etwas zu der Geschichte. Ich habe noch nie vorher etwas zu dem Thema Endzeit gelesen und werde es dank diesem Buch aber wieder tun. Auf der einen Seite war es sehr traurig, weil Lucy die wenigen Menschen die ihr nahe standen durch die Epidemien verloren hat, aber auf der anderen Seite hat es mich gefesselt und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Was mich auch schon wieder zu einem ganz ganz negativen Aspekt führt und das wären die abschweifenden Beschreibungen. Die Geschichte hätte sich leicht auf 200 Seiten zusammenfassen können, doch Jo Treggiari beschreibt jeden Stein der irgendwo herrumliegt und man möchte auch gar nicht wirklich wissen wie Lucy einer Schildkröte den Kopf abhakt und sie schließlich ausnimmt und dabei sagt, dass sie die Gedärme auch gut noch weiterverwenden kann. Das hat einen sehr hohen Ekelfaktor bei mir ausgelöst und meiner Meinung nach hätte es nicht sein müssen.

Wenn wir schon bei den negativen Punkten sind mache ich gleich mit den Protagonisten weiter. Lucy ist so ein naives Mädchen, welches man aber einfach auch bewundern muss, da sie es geschafft hat über ein Jahr lang alleine zu überleben, nur mit einem Schlafsack und einem Überlebenshandbuch. Sie lässt sich aber von niemanden helfen und man hat das Gefühl das sie sonst lieber sterben würde. An einer Stelle hat sie mich besonders aufgeregt, das haben alle gekämpft und ihr das Leben gerettet und sie verkriecht sich irgendwo im Schatten und wartet bis es vorbei ist. Aiden ist auch nicht viel besser. Es kann ziemlich leicht eingebildet sein und stapft dann wie ein trotziges Kind davon. Es gab wieder eine Dreiecksbeziehung, aber diesmal hat Lucy nicht die Wahl zwischen zwei Männern, sondern Aiden hat die Wahl zwischen Lucy und Del. Del ist eine arrogante Zicke, die Lucy immer nur austricksen will. Und Aiden merkt natürlich nichts davon, er macht beiden Mädchen Hoffnungen und schließlich lässt er sie wieder fallen nur um sich wieder an sie ranzumachen. Allerdings dürft ihr hier keine Liebesgeschichte erwarten, denn dafür steht die restliche Geschichte viel zu sehr im Vordergrund.


Alles in allem würde ich sagen eine starke Geschichte mit viel Potenzial, die aber einen kräftigen Dämpfer  durch unsympathische Charaktere und abschweifende Beschreibungen bekommt. Sicher ist es nicht für jeden etwas, aber ich denke man kann nichts damit falsch machen es einmal mit "Ashes Ashes" zu probieren und sich sein eigenes Urteil zu bilden. Ich für meinen Teil würde auf jeden Fall wieder ein Buch von dieser Autorin lesen. Deshalb gibt es von mit drei Sterne.


Mein ganz herzlicher Dank geht an den ArsEdition Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise zum rezensieren zur Verfügung gestellt hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen